Sechs Tage sind wir unterwegs, um den restlichen Pazifik zu überqueren und im Osten wieder auf Land zu stoßen. Wir haben dabei 2.617 Seemeilen zurück gelegt.
Am frühen Morgen stehen wir an Deck und begrüßen die aufgehende Sonne. Es ist still, die Passagiere an Bord schlafen noch. Am Horizont können wir Land erkennen, eine Silhouette zeichnet sich ab. Die letzten Tage haben wir das vermisst. Sechs Tage lang haben wir nur den weiten Ozean gesehen, keine Insel haben wir gestreift und der Schiffsverkehr auf unserer Route war auch sehr gering.
Land in Sicht bedeutet aber auch, dass unsere Reise sich langsam dem Ende neigt. Bevor es aber an das Koffer packen geht, wollen wir auf jeden Fall unsere zwei Stopps in Mexiko noch so richtig genießen.
Cabo San Lucas
ist der südlichste Ort auf der Mexikanischen Halbinsel Baja California Sur. Der Ort ist insbesondere als Badeort der Prominenten und Gutbetuchten bekannt. Bei nahezu 365 Sonnentagen und Temperaturen, die ein tägliches Bad im Meer möglich machen und dazu traumhafte Strände, was will man mehr?
Bepackt mit Sonnencreme, Badetuch und Flip Flops geht es für uns an Land. Zuerst wollen wir den Hafen und die angrenzende Stadt etwas erkunden.
Mit der Sex Machine zum Lover´s Beach
Die Playa de Amor, auch unter dem Namen Lover´s Beach bekannt, ist der Strand in Cabo San Lucas. Er ist nur über den Wasserweg zu erreichen, daher haben wir am Hafen ein Wassertaxi für die Hin- und Rückfahrt geordert. Wichtig ist tatsächlich die Hin- und Rückfahrt. Vor Ort hat man sonst keine Möglichkeit ein Boot zu bekommen. Unser Kapitän brachte uns zu unserem pinken Boot mit der riesigen Aufschrift „Sex machine“. Bei der Fahrt erklärte er uns, das dass Übersetzen bzw. der Ausstieg am Strand etwas schwierig werden könnte, da dort eine starke Strömung herrscht und viele Boote vor Ort sind, die Besucher absetzen und abholen. Zudem teilte er uns mit, welche Badeabschnitte wir meiden sollten, da hier das Baden aufgrund der starken Strömungen zu gefährlich ist.
So, nun standen wir am Lover´s Beach. Der Ausstieg hat ganz gut geklappt und wir hatten zwei Stunden Zeit für unser Sonnenbad in Mexiko. Weit und breit gab es keinen Sonnenschutz, Palmen waren auch nicht zu finden und das mitten in der Mittagssonne, puh! Bei einem kleinen Sparziergang am Strand konnten wir die gefährliche Brandung live erleben.
Es war Springbreak-Time! Eine große Gruppe junger Menschen, im leicht angetrunkenen Zustand, nahmen den Kampf mit den Wellen auf sich. Vermutlich wurde ihre Urlaubsbräune durch unzählige blaue und grüne Flecken am Körper ergänzt. Wie kann man nur im betrunken Zustand zu nah ans Wasser gehen. Nun ja, wir waren vernünftig und sind nur ins Wasser am sicheren Strandabschnitt. Es glich einer Massenbadewanne. Viele Menschen und wenig Platz.
Bei der Abholung am Strand konnten wir unser pinkes Boot schon von weitem erkennen. Beim Warten beobachteten wir einige Personen, die beim Einstieg ins Wassertaxi bereits heftig gegen die Strömung ankämpfen mussten. Jetzt waren wir an der Reihe. Die Brandung setze auch uns zu, aber einigermaßen trocken konnten wir dann im Boot Platz nehmen.
Zurück am Hafen war noch etwas Zeit um ein paar Erinnerungsstücke einzukaufen. Eine bunte Decke fiel uns direkt ins Auge und begleitet uns mittlerweile auf unseren Wohnmobiltouren. Und wenn man schonmal in Mexiko ist, dann gehört natürlich auch ein Tequila-Shot und ein Corona-Bier dazu. Prost!
Am frühen Abend wurde der Anker gelichtet und unsere letzte Abfahrt – selbstverständlich mit der Traumschiffmelodie – stand an. Wehmütig standen wir mit einem Gin Tonic auf Achtern und genossen das Ablegemanöver und die Ausfahrt aus Cabo San Lucas.
Viele Reisen und auch Kreuzfahrten haben wir bereits unternommen, aber dieses Erlebnis durften wir bisher noch nicht genießen. Jetzt war es endlich so weit. Links und rechts neben dem Schiff – in sicherer Entfernung – wurden wir von Walen aus der Bucht begleitet. Ein wahnsinnig schönes Erlebnis!
Die traumhafte Reise geht zu Ende in …